Gospelfreizeit des GospelproJekts an der Talsperre Kriebstein – ein buchstäblich feucht-fröhliches Wochenende

Am Wochenende vom 17. zum 19. September traf sich das Gospelprojekt zu einem gemeinsamen Wochenende in der Jugendherberge Falkenhain an der Talsperre Kriebstein. Die Wiedersehensfreude der Teilnehmenden nach zwei langen, gospelfreien Jahren war groß. Endlich wurde wieder gemeinsam gesungen, musiziert, lobpreist, diskutiert und gelacht.

Trotz novemberlichem Herbstwetter an diesem Spätsommerwochenende hat es sich niemand der Gruppe nehmen lassen, an dieser Gospelfreizeit dabei zu sein. Die Stimmung war wie immer klasse. Nach der langen Anreise am Freitagabend und einer warmen Mahlzeit in der Jugendherberge, begann die Gospelfreizeit mit einer kleinen Zusammenkunft und Gebet. Danach wurde der Abend ganz individuell gestaltet. Es wurde das neue und erste Spiel des Gospelprojekts „Wettlauf zur Gulaschkanone“ (eine stark verbesserte, gospelprojekt-orange Variante des Spieleklassikers „Mensch ärgere dich nicht“) eingeweiht und es gab sich nach der langen Zeit viel zu erzählen. Die Nacht war dementsprechend lang und in der Wärme des Lagerfeuers ließ es sich gut bis in die Morgenstunden sitzen und buchstäblich über Gott und die Welt diskutieren. Auch wenn die Meinungen zu den vielfältigen Themen grundverschieden waren, so hat man jede einzelne angenommen und wertgeschätzt, wie in einer Familie.

Nach ein wenig Schlaf und viel Kaffee startete der Samstag mit einer Probe für den Gospelgottesdienst am Sonntagmorgen. Es war magisch, wie die einzelnen Stimmgruppen in Chor und Orchester wieder zu einem Klangkörper zusammenschmolzen. Dieses Gefühl des gemeinsamen Musizierens hat lange Zeit gefehlt. Am Nachmittag hatte dann das Rätseln um die angekündigte Überraschung des Wochenendes ein Ende: Zur Freude aller ging es bei kuscheligen 12 Grad Kanu fahren auf der Talsperre Kriebstein. Aber das Gospelprojekt wäre nicht das Gospelprojekt, wenn sie nicht auch das mit viel Humor genommen und trotzdem Spaß gehabt hätten. Am Ende blieben sogar alle trocken. Der Tag endete mit einer gemeinsamen Probe von Orchester und Chor, sowie der Möglichkeit, der Gospelfamilie am „Open Mic“ alle Sorgen, Wünsche, Hoffnungen und tolle Neuigkeiten mitzuteilen. Wie immer, flossen viele Tränen.

Das Wochenende endete mit dem Gospelgottesdienst am Sonntagmorgen. Der Dienstleiter war Jörg Sammler und das Thema des Gottesdienstes mal wieder „zum Anfassen“. Mit dem Textwort aus Markus 6, Verse 48-49 ging es um die Jünger Jesu, wie sie bei Sturm und Nacht große Mühe hatten, ihr Ruderboot über das Wasser zu bewegen und Jesus, der dies sah und über das Wasser an ihnen vorüberging. Wie könnte man sich besser in die Jünger hineinversetzen als einen Tag nach einer Kanutour, wo man selbst ein kleines Boot zu zweit, zu dritt oder sogar zu zwölft über das Wasser gesteuert hat? Gottesdienst mit Realitätsbezug. Der Dienstleiter und die vielen Mitdienenden zeigten immer wieder neue und andere Perspektiven auf das Bibelwort. So war für alle etwas dabei. Es ging darum, den Blick vom Horizont, dem weit entfernten Ziel, abzuwenden, wenn man das Gefühl hat, nicht voranzukommen. Stattdessen solle man auf das sich bewegende Wasser neben dem Boot schauen, um seine Fortschritte sehen zu können. Es ging um Jesus, dass er an den Jüngern vorbei ging und nicht zu ihnen. Er überholte sie. Jesus ist uns immer einen Schritt voraus. Wohin wir auch gehen, ist Jesus immer schon vor uns da und bereit uns aufzufangen, wenn wir fallen sollten. Dieser emotionale Gospelgottesdienst war ein gelungener Abschluss des Wochenendes. Gestärkt, mit einem Lächeln auf den Lippen und der Gewissheit, dass Jesus in unserem Lebensschiff sitzt oder ihm sogar vorausgeht, gingen alle zurück nach Hause und nahmen ein Stück vom Paradies in ihren Herzen mit.

Emely-Sue Martin